Seit diesem Monat ist Kevin Kühnert im SPD-Bundesvorstand für das Ressort Immobilien, Bauen
und Wohnen zuständig. Der Alstertaler SPD-Politiker Dr. Joachim Seeler fordert, ihn dieses Amtes zu entheben.
Kevin Kühnert hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach kritisch zu Profit aus Wohnungsvermietung geäußert. So äußerte er in einem ZEIT-Interview: „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.“ Individualeigentum sei seiner Meinung nach keine Lösung. Man solle lieber erwägen, „ob man Leuten Angebote macht, mit ihrem privaten Wohnungsbesitz in Genossenschaften reinzugehen.”
Aus diesem Grund ist die Personalie ein rotes Tuch für Dr. Joachim Seeler, den wirtschaftspolitischen Fachsprecher der SPD Bürgerschaftsfraktion. „Diese Personalentscheidung des SPD Bundesvorstandes ist ein Frontalangriff auf die Wohnungswirtschaft“, erklärte er. „Ohne Erträge aus der Wohnungswirtschaft gibt es keinen Neubau und keine Sanierungen. Wohnungen werden wieder Mangelware. Der SPD Bundesvorstand muss diese Personalie korrigieren.“
Foto: Patrick Stary – RLS (CC BY 2.0)